Wozu dienen Informationsfreiheit und Transparenz?

Informationsfreiheit und Transparenz sind ein unabdingbares Gut in einer freien Demokratie. Informationsfreiheit und Transparenz heißt, jede(r) einzelne(r) Bürger(in) kann sich über öffentliche Angelegenheiten in seiner Kommune informieren und Entscheidungshintergründe, Planungsberichte, Protokolle, Gutachten, Kostenkalkulationen usw. nachlesen. Dadurch kann jede(r) Bürger(in) die Entscheidungen der Politik, seiner Repräsentanten und der Verwaltung nachvollziehen und so seiner Kontrollfunktion nachkommen. Als unverzichtbares Mittel der Kontrolle wird auch die Recherche von Journalisten vereinfacht. Diese können zuverlässiges Datenmaterial beziehen statt auf die offiziellen Pressemitteilungen oder Auskunft durch Insider angewiesen zu sein.

Auch Bürgerinitiativen können für ihre Arbeit auf Informationen zurückgreifen, die ihnen von betroffener Seite womöglich absichtlich vorenthalten werden. Sie würden einen rechtlich abgesicherten Zugang zu „Herrschaftswissen“ erhalten. Für Wirtschaftsunternehmen können Informationen aus der öffentlichen Verwaltung eine wertvolle Entscheidungsgrundlage für Standortausbau oder Produkt- und Personalpolitik sein. Auch die Verwaltung profitiert sehr davon, da sich die Bürger in die Prozesse einbringen und sie so unterstützen können. Nicht zu vergessen sei nämlich, dass die finanziellen Mittel der öffentlichen Stellen von den Bürgerinnen und Bürgern stammen und diese keine Bittsteller sind, sondern ein legitimes Recht haben, zu erfahren, was mit diesen Geldern geschieht. Das fördert Effektivität und schützt vor Korruption. Schließlich profitiert die Gesellschaft als Ganzes davon, weil aus einer Zuschauer-Politik eine Mitmach-Politik wird, das Gemeinwesen kreativer, die Verwaltung effektiver und die Demokratie legitimier wird.